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Berufliches Schulzentrum BOS-FOS Nordhaide eröffnet im September 2015 die Tore

Für die Zukunft gebaut

Nur wenige Meter neben dem Mira Einkaufszentrum an der Schleißheimer Straße ist das strahlend weiße Gebäude des neuen beruflichen Schulzentrums an der Nordhaide entstanden. Die schlichte Fassade wirkt auf den ersten Blick vielleicht etwas nüchtern, dient jedoch dazu, sich klar vom Nachbargebäude zu unterscheiden.: „Wir wollen uns auch mit der Farbigkeit von den übrigen Gebäuden abgrenzen. Die Farben ergeben sich aus den verwendeten Materialien“, sagt Baureferentin Rosemarie Hingerl. Dazu gehören vor allem Naturstein, helles Holz und Glas. Das neue Schulzentrum ist funktional durchdacht sowie modern und schlicht gehalten. Dass der Neubau tatsächlich pünktlich zum neuen Schuljahr fertig wird, ist angesichts der Baugeschichte alles andere als selbstverständlich. Kaum war nämlich die Baugrube ausgehoben, der Termin für die Grundsteinlegung festgesetzt, da ging im Sommer 2013 die Baufirma pleite. Die Stadt hatte aber "Glück im Pech" wie Baureferentin Rosemarie Hingerl sagte. Ein anderes Unternehmen, das sich ebenfalls um den Auftrag beworben hatte, konnte nach neuerlicher Ausschreibung einspringen. Danach begann die Aufholjagd mit Sechs-Tage-Wochen und Schichtarbeit, man war schließlich drei Monate hintendran – und hat es geschafft. Ab September ziehen drei Schulen in die Räumlichkeiten ein: Die Städtische Robert-Bosch-Fachoberschule für Wirtschaft (FOS) mit 809 Schülern in 30 Klassen, die Städtische Berufsoberschule der Ausbildungsrichtung Wirtschaft (BOS) mit 472 Schülern in 20 Klassen und die Städtische Fachakademie für Heilpädagogik (FAH) mit 45 Schülern in zwei Klassen. Insgesamt bedeutet das 1326 Schüler, die von etwa 100 Lehrkräften betreut werden. Jede Schulart hat ihre eigene Verwaltung und eigene Unterrichtsräume, doch die Gebäudetechnik kann auch flexibel reagieren, wenn sich die Schülerzahlen ändern. Das ist durchaus möglich, schließlich seien FOS und BOS ja für Schüler gedacht, die "einen nicht ganz geraden Weg zum Abitur nehmen", sagte die Dritte Bürgermeisterin Christine Strobl (SPD). Also lassen sich im Neubau Wände versetzen, zusätzliche Türöffnungen sind schon angelegt, die Leitungen sind in Hohlraumböden verlegt. Die holzverkleidete Aula, die Platz für bis zu 500 Besucher bietet und mit moderner Bühnentechnik ausgestattet ist, der Speisesaal mit Küche, der 150 Berufsschülern Platz bieten soll und die Dreifachturnhalle mit verglaster Tribüne für 200 Zuschauer. 59,8 Millionen Euro waren für das Schulzentrum eingeplant, Risikoreserve inklusive. In der Endabrechnung werden aber voraussichtlich nur 50 Millionen Euro stehen. Diese Leistung ist nicht zuletzt einer hervorragenden Projektsteuerung zu verdanken, die an DU Diederichs & Partner, Puchheim, vergeben wurde. Jahrzehntelange Erfahrung im Schul- und Hochschulbau machen die Firma zu Experten in schwierigen und zeitkritischen Bauvorhaben.